Vereinsgeschichte

Um 1871 wurde die Freiwillige Feuerwehr Rathsmannsdorf gegründet.
1872 wurde die Wehr, mit damals schon über 30 Mitgliedern, amtlich registriert.

Leider sind die Gründungsmitglieder nicht namentlich bekannt,
auch über die Besetzung der damaligen Vorstandschaft kann nur vermutet werden.

Die ersten Aufzeichnungen im Protokollbuch stammen vom 23.01.1897,
die in Form einer Übergabe gehalten sind.
Damals wurden vom Vorstand und Schriftführer Lehrer Max Günther
an den Hauptmann Johann Hofinger, Postbote und Gütler in Kalteneck
und Kassier Franz Färber, Schmiedemeister und Landwirt in Rathsmanndorf
„ältere Akten, Rechnungen vom Jahre 1873-95, ein Feuerwehrstempel und sonstige Unterlagen“ übergeben.

Bereits am 24.01.1897 wurde der Gutsverwalter auf Schloß Rathsmannsdorf,
Leonhard Saubert zum Vorstand und der pensionierte Gendarmeriebeamte
Max Helldorfer zum Schriftführer gewählt.

Das dürfte nur eine Übergangsregelung gewesen sein,
denn schon am 02.01.1898 fand eine Neuwahl mit nachstehendem Resultat statt:

Vorstand Leonhard Saubert
Hauptmann Johann Hofinger
Adjutant Anton Seidl, Kaufmann und Landwirt in Rathsmannsdorf
Kassier Franz Färber
Schriftführer Eduard Machaus, Lehrer

Wie sehr schon damals auf Disziplin geachtet wurde,
beweist der bei dieser Versammlung gefasste Beschluss,
wonach jeder Feuerwehrmann für jedes unentschuldigte Fernbleiben an einer Übung
50 Pfennige an die Feuerwehrkasse zu zahlen hat.

Offensichtlich ist Hauptmann Hofinger aus seiner Eigenschaft,
die er bisher wahrgenommen hat, vorzeitig ausgeschieden
und der bisherige Adjutant Anton Seidl am 29.01.1899 als Nachfolger bestellt worden.
Als neuer Adjudant wurde Josef Kurz, Landwirt in Gaishügl gewählt.
Am 24.02.1902 erklärte Adjudant Kurz seinen Rücktritt.
An seine Stelle trat Johann Haslinger, Bauer in Rathsmannsdorf.
Bei dieser Versammlung wurde auf Antrag des Vorstands und des Hauptmanns
der einstimmige Beschluß gefasst, dass der bereits angesammelte Betrag von 300 Mark
für eine Fahne zur Anschaffung für eine neue Löschmaschine verwendet wird.

Feuerwehrspritze anno 1904

Feuerwehrspritze anno 1904

Es folgten sodann 5 Jahre in geordneten Bahnen,
bis dann eine Neuwahl am 20.01.1907 wesentliche Veränderungen in der Besetzung der Chargen ergab:

Vorstand Leonhard Saubert
Hauptmann Josef Riedl, Wagnermeister, Renholding
Adjutant Johann Haslinger, Rathsmanndorf
Kassier Franz Färber
Schriftführer Alois Memminger, Gast- und Landwirt, Renholding

Am 16.01.1910 wurde Saubert zum Ehrenvorstand ernannt.
Vorstand wurde Lehrer Michael Gradl.
Alle übrigen Vorstandschaftsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Am 12.05.1912 wurde Emanuel Graf Preysing-Lichtenegg-Moos zum Ehrenvorstand ernannt.

Alte Feuerwehrfahne

Bei einer Mitgliederversammlung am 05.01.1913 wurde die Anschaffung
einer neuen Vereinsfahne erörtert.
Der Tierheilkundige Karl Zankl erklärte sich sofort bereit,
für diesen Zweck 50 Mark zu Verfügung zu stellen.
Über den Verlauf der Fahnenweihe im Jahre 1913 liegen keine Aufzeichnungen vor.
Aus mündlicher Überlieferung ist bekannt, daß Gräfin Preysing als Fahnenmutter fungiert hat.
Überschattet wurde das Fest dadurch, daß Philipp Schriefer als Böllerschütze
am sogenannten „Jagahof“ durch einen Spätkrepierer einen Arm verloren hat.
Auf einer Postkarte von damals, geschrieben von Rosa Geigenberger an Fany Hausladen,
kann man nachlesen:

… Alles war schön und herrlich, aber während wir alle auf der Tribüne standen
sahen wir es gerade, wie beim Böllerschiessen dem Schriefer Phillipp das
Unglück passierte u. Ihm die rechte Hand wegriß. Alles war dann vorbei.
Die Festzüge unterblieben. Die Anwesenden u. auch die Fr. Gräfin…
Wastl war auch bei ihm, es passierte ihm aber nichts.
Phillipp wurde aber sofort… mit Auto geholt… wurde der Arm abgebunden.
Das Gesicht ist auch hübsch verbrannt.

Einige Passagen wurden leider im Lauf der Jahre etwas verwischt,
wodurch eine eindeutige Rekonstruktion erheblich erschwert wird.

1914 Beginn des ersten Weltkriegs! Ab hier keine Eintragungen mehr!
Die Aufgaben wurden von noch nicht oder von nicht mehr wehrfähigen Jünglingen und Greisen wahrgenommen.

Erst bei einer Generalversammlung am 23.02.1919 formierte sich die Wehr wieder.
Als Vorstandschaftsmitglieder wurden gewählt:

Vorstand Michael Gradl
Commandant (erstmals diese Bezeichnung) Josef Riedl
Adjutant Josef Renholzberger
Kassier Franz Färber
Schriftführer Alois Memminger, Gast- und Landwirt, Renholding

Am 04.03.1928 wurde Johann Haider zu einem Führerkurs nach Vilshofen beordert
und am 13.01.1929 zum Kommandanten gewählt.
Am 28.01.1934 fand eine Teilwahl statt, bei der der damalige Bürgermeister Karl Lang,
Sessing zum Vorstand gewählt wurde. Schriftführer Alois Memminger wurde von Max Seidl abgelöst.

In diese Zeit fällt auch die „Modernisierung“ der Wehr.
Durch den Ankauf einer Tragkraftspritze Marke „Robel“ wurde die Schlagkraft wesentlich erhöht.
Die Übergabe dieses bewährten Geräts erfolgte am 11.11.1934.

Motorspritze Robel R8, Baujahr 1934, Leistung 1000 l/min

Motorspritze Robel R8, Baujahr 1934, Leistung 1000 l/min

Am 21.04.1940 wurden bei einer Versammlung nur unwesentliche vereinsinterne Angelegenheiten erörtert.

Seit acht Monaten erschütterte der zweite Weltkrieg die zivilisierte Welt

und es ergaben sich in ungefähr die gleichen Begleiterscheinungen wie Jahrzehnte früher.
Die Besatzungsmächte duldeten zunächst keine „Vereinstätigkeit“.
Erst am 28.04.1951 erfolgte die erste „ordentliche“ Versammlung nach dem zweiten Weltkrieg.
Der Wiederaufbau begann mit Vehemenz und so wurden schon am 06.01.1952
all die bewährten Vorstandsmitglieder, die zwar über Jahre hinweg tatenlos sein mussten,
aber doch insgeheim die tragenden Säulen des Vereinsgeschehens waren, in ihren Ämtern bestätigt.

Das 80-jährige Gründungsfest

Am 05.07.1953 feierte die Wehr ihr 80-jähriges Gründungsfest.
Für die inzwischen längst verstorbene Fahnenmutter von 1913 stellte sich
Frau Maria Neißendorfer dankenswerterweise zur Verfügung
und erfüllte ihre Aufgaben mit großer Bravour.
Die Einholung der Fahnenmutter mit einem Fackelzug von der Bartlmühle nach
Rathsmannsdorf stellte den Auftakt zu diesem Fest dar.
Nach einer Gedenkfeier am Kriegerdenkmal ließ man den Samstag mit einem
Kameradschaftsabend im Vereinslokal Würzburger ausklingen.

Am Sonntag begleiteten 21 auswärtige Wehren und der hiesige Krieger- und
Veteranenverein den Jubelverein zur Kirche, wo Pfarrer Ortner den Festgottesdienst hielt.
Am Nachmittag wurde dann eine große Schauübung veranstaltet,
bei der auch das neue Tanklöschfahrzeug des Landkreises vorgeführt wurde.

Leider ergab sich auch im Verlauf dieses Festes ein Unfall.
Er ereignete sich beim Umgang mit einer Schallkanone alter Art,
wobei dem „Schützen“ Martin Stöger der linke Unterarm arg lädiert wurde.

Die Spritze gehörte mit zum Festzug (v. l.: Josef Trautwein; Franz Seidl sen., Desching; Johann Zimmermann; Franz Seidl, Babing).

Die Spritze gehörte mit zum Festzug (v. l.: Josef Trautwein; Franz Seidl sen., Desching; Johann Zimmermann; Franz Seidl, Babing).

Die Zeit zwischen den Festen

Bei der Generalversammlung am 16.05.1954 gaben der 1. Kommandant Johann Haider
und sein Stellvertreter Georg Well aus gesundheitlichen Gründen ihren Rücktritt bekannt.
Zum neuen Kommandanten wurde Josef Renholzberger und zu seinem Stellvertreter
Josef Schlögl gewählt. Johann Haider wurde im Beisein von Kreisbrandmeister Riesinger, Windorf
zum Ehrenkommandanten ernannt.
Renholzberger und Schlögl wurden nach fünfjähriger Tätigkeit wieder in ihren Ämtern bestätigt.
Im Jahre 1959 wurde das erste Feuerwehrauto, ein Dodge, angeschafft
und bei der Generalversammlung am 01.05.1960 dafür vier Fahrer bestimmt.

Das erste Einsatzfahrzeug, ein Dodge-Jeep, bei der Fahrzeugübergabe auf dem Schulhof

Das erste Einsatzfahrzeug, ein Dodge-Jeep, bei der Fahrzeugübergabe auf dem Schulhof

Aus dem Protokoll der Generalversammlung vom 26.04.1964 ist zu entnehmen,
dass die Gemeinde beschlossen hat, ein Feuerwehrauto und Löschgerät
zum Preis von 15.000,- DM anzukaufen.
Noch im Jahr 1964 kaufte man einen gebrauchten Opel Blitz.

Opel Blitz LF8

Opel Blitz LF8

Am 26.07.1964 erklärte Renholzberger seinen Rücktritt.
Sein Stellvertreter Josef Schlögl wurde als Nachfolger bestellt.
Als neuer Stellvertreter wurde Georg Haider berufen.
Bei einer außerordentlichen Versammlung wurde die langjährige Arbeit
des eben verstorbenen Schriftführers Max Seidl gewürdigt.
Als seinen Nachfolger wählte man Josef Lösl.

Am 08.08.1965 wurde die von der Gemeinde beschaffte neue TS 8/8
von Pfarrer Ortner gesegnet und von Bürgermeister Georg Schuh an die Wehr übergeben.

TS  8/8

TS 8/8

Am 12.02.1967 wurde unser damaliger Vereinskassier Karl Lang jun. zum Vorstand gewählt.
Der bisherige Vorstand Karl Lang sen. wurde für sein 33-jähriges Wirken und Schaffen
zum Ehrenvorstand ernannt.
Als Kassier wirkte ab jetzt Johann Eichinger.
Ab 23.04.1967 hatte die Wehr eine eigene Vereinssatzung.

Das 100-jährige Gründungsfest

Bei der Generalversammlung am 23.02.1969 wurde mit den Vorbereitungen zu diesem Fest begonnen.

Es wurde beschlossen, eine neue Fahne anzuschaffen.

Im Frühjahr 1971 begab sich eine größere Abordnung nach Schwarzhöring,
um bei der dortigen Feuerwehr um die Übernahme der Patenschaft zu ersuchen.
Auch die Fahnenmutter Maria Zimmermann und der damalige Bürgermeister
Georg Schuh waren mitgekommen.
Schwarzhörings Vorstand Josef Endl entsprach dem Anliegen der Rathsmannsdorfer Wehr,
wofür sich Kommandant Schlögl namens des Vereins aufs herzlichste bedankte.

Am Samstag, den 26. Juni 1971 war es dann soweit.
Abends um 19.00 Uhr empfing man den Patenverein am Ortseingang und zog mit ihm,
begleitet von der Blaskapelle Thurmannsbang, zur Bartlmühle,
um die Fahnenmutter mit ihren Festjungfrauen und die Senior-Fahnenmutter
Maria Neißendorfer abzuholen.
Nach einer guten Bewirtung setzte sich ein langer Fackelzug in Richtung Rathsmannsdorf in Bewegung.
Besonders beeindruckend muß der Anblick der reich illuminierten Häuser in der Abenddämmerung gewesen sein.
In der Ortsmitte reihten sich dann die örtlichen Vereine ein.
Am Kriegerdenkmal, wo zwei Feuerwehrmänner mit Fackeln Ehrenwache hielten,
versammelte man sich zur Totenehrung.

Danach ging es weiter zum Vereinslokal Salzberger,
wo ein Kameradschaftsabend mit der Ehrung langjähriger Mitglieder
und die Verleihung von Leistungsabzeichen an zwei Löschgruppen (Silber und Bronze) stattfand.

Am nächsten Morgen wurde um 5.30 Uhr mit schneidiger Musik geweckt
und anschließend die Fahnenmutter abgeholt.
Ab etwa 8.00 Uhr konnten die beiden Festleiter Georg Anthofer sen. und Dieter Dorfmeister
den Patenverein und die 28 geladenen Vereine empfangen,
darunter auch eine starke Abordnung der BRK-Sanitätskolonne Vilshofen.
Um 9.00 Uhr stellte man sich zum Kirchenzug auf.
Es war ein schöner und langer Zug durch die Ortschaft.
Die Pfarrkirche war bis auf den letzten Platz gefüllt,
als Hr. Pfarrer Scheichenzuber den Gottesdienst zelebrierte und im Anschluß daran die Fahne segnete.
Fahnenjunker Franz Seidl entbot sämtlichen Fahnen den Fahnengruß.
Danach bewegte sich der Festzug durch das Dorf zum Schloßhof, wo der Festakt stattfand.
Nach den Festreden, die Idealismus und Einsatzbereitschaft der Wehrmänner besonders unterstrichen,
erfolgte die Verleihung der Fest- und Erinnerungsbänder.
Die Fahnenmutter heftete als erste ihr Band an die neue Fahne,
gefolgt von den Festjungfrauen.
Das Trauerband der Gemeinde wurde vom zweiten Bürgermeister Karl Endl verliehen.
Nach dem Festakt begaben sich die Vereine zum Festmahl in die beiden Gasthäuser.
Am Abend wurde dieses Jubiläumsfest mit einem gut besuchten Ball abgeschlossen.

100jaehriges

Die Zeit zwischen den Festen

Bei der Generalversammlung im Februar 1972 konnte Kommandant Schlögl bereits
zehn ausgebildete Löschgruppen in verschiedenen Stufen vorstellen.
Bei einer eigens veranstalteten Feierlichkeit im Vereinslokal erhielt am
23.04.1972 vor zahlreichen prominenten Gästen die erste Gruppe in der Wehr aus
der Hand von Kreisbrandinspektor Josef Kovarik das Leistungsabzeichen in Gold.

Im Laufe des Jahres 1971 wurde der alte Opel Blitz aus dem Verkehr gezogen.
Glücklicherweise konnte man von der Feuerwehr Neukirchen für die Übergangszeit
bis zur Auslieferung des bereits bestellten neuen Fahrzeugs einen Ersatz günstig erwerben.

fahrzeug1971

Am 04.01.1973 traf das neue Fahrzeug, ein LF8 vom Typ Magirus, ein.
Das alte konnte man günstig nach Zwiesel verkaufen. Am 06.05.1973 fanden die
Einweihungsfeierlichkeiten für das neue Einsatzfahrzeug statt.
Auch das mit einem großen Eigenanteil erbaute neue Gerätehaus mit Schulungsraum wurde
an diesem Sonntagnachmittag eingeweiht.
Nach der Segnung durch Herrn Pfarrer Scheichenzuber und den Festansprachen fand
eine Schauübung mit dem neuen Fahrzeug statt.

Fahrzeugweihe LF 8 1973

Fahrzeugweihe LF 8 1973

Bei der Jahreshauptversammlung am 03.03.1974 gab Kommandant Schlögl bekannt,
er wolle sein Amt niederlegen, wurde aber von Bürgermeister Schuh
und von der Versammlung zu einer Verlängerung überredet.

Bei einem Festakt am 12.11.1976 erhielt unser Ehrenvorstand Karl Lang sen.
die Verdienstmedaille des Deutschen Feuerwehrverbandes.
Kommandant und Kreisbrandmeister Josef Schlögl erhielt für seine Verdienste
um den Aufbau der Wehr das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.
Ferner wurden mehrere Kameraden für 40- und 25-jährige aktive Dienstzeit ausgezeichnet.

Zur Neuwahl am 27.02.1977 stellte sich Josef Schlögl aus gesundheitlichen
Gründen nicht mehr zur Verfügung.
Für seine Verdienste wurde ihm von Vorstand Karl Lang und der gesamten Versammlung
besonders gedankt. In seiner Amtszeit als Kommandant hat Schlögl seit 1964 insgesamt
30 Löschgruppen in verschiedenen Stufen ausgebildet.
Die darauffolgende Neuwahl brachte Georg Schätz als Kommandant hervor,
sein Stellvertreter wurde Georg Günthner. Das Amt des Schriftführers wurde von Josef Lösl
an Josef Kramer übertragen. Die Vereinskasse übergab Johann Eichinger an Dieter Dorfmeister.

Im Verlauf des Jahres 1977 wurde das Einsatzfahrzeug mit technischem Gerät
und Atemschutz ausgerüstet.
Georg Schuh jun. wurde zu einem Atemschutz- Lehrgang für Schweren Atemschutz
nach Regensburg abkommandiert und nahm sich danach um die personelle Ausbildung der Atemschutzträger an.
Im Vereinsjahr 1979/80 wurde gemeinsam von der Gemeinde und der Jagdgenossenschaft
ein Heuwehrgerät angeschafft, welches später in Schwarzhöring stationiert wurde.

Am 28.02.1982 fand turnusgemäß eine Neuwahl statt, die aber keine Veränderung in den Positionen ergab.

Bei der Jahresversammlung am 24.02.1985 teilte Kommandant Georg Schätz erstmals
die vielen aktiven Kameraden in einzelne Löschgruppen auf,
um eine effektivere Ausbildung bei den Übungen zu erreichen.
Dieter Dorfmeister übernahm von Georg Schuh den Atemschutz, da dieser eine Löschgruppe anführte.

Im Herbst 1986 wurde die im alten Schloß abgestellte Feuerwehrspritze anno 1904
wieder auf Hochglanz poliert und künftig im Feuerwehrhaus abgestellt.

Bei der Generalversammlung am 08.03.1987 erfolgt eine turnusmäßige Neuwahl,
bei der aus Altersgründen Kommandant Schätz nicht mehr kandidierte.
Diese Wahl brachte folgendes Ergebnis:

Vorstand Karl Lang Stellvertreter Franz Seidl
Kommandant Stefan Hiel Stellvertreter Georg Günthner
Kassier Dieter Dorfmeister
Schriftführer Anton Hartl

Bei der Generalversammlung 1988 wurde Georg Schätz zum Ehrenkommandant ernannt.

Im Oktober 1987 konnte eine Abordnung unserer Wehr das von der Gemeinde beschaffte
neue Einsatzfahrzeug LF16 in Ulm abholen.
Einen Monat später wurde das LF8 nach Windorf überführt,
wo es als Zweitfahrzeug zum dortigen Tanklöschfahrzeug eingesetzt wird.
Die Einweihung des neuen Fahrzeugs feierte man am 15. Mai 1988 im Kreise
der örtlichen Vereine und der Wehren im Gemeindebereich.
Auch die Vertreter des Landkreises waren gekommen.
Nach der Segnung durch Pfarrer Georg Scheichenzuber übergab Bürgermeister Bernkopf
offiziell den Schlüssel an Kommandant Hiel.

Fahrzeugweihe LF16/12 1988

Fahrzeugweihe LF16/12 1988

Im Februar 1993 stellte sich Karl Lang aus Altersgründen nicht mehr für eine
Wiederwahl zur Verfügung.
Zum neuen Vorstand wurde Franz Seidl gewählt, sein Stellvertreter wurde Josef Asen, Walding.
Neuer Stellvertreter des Kommandanten wurde Klaus Dorfmeister.
Die übrigen Positionen blieben unverändert. Karl Lang wurde 1994 zum Ehrenvorstand ernannt.

Das 125-jährige Gründungsfest

Vom 7. bis 9.Juni 1996 feierte die Wehr das 125-jährige Gründungsfest.
Die Freiwillige Feuerwehr aus Schwarzhöring konnte als Patenverein gewonnen werden.
Für die Übernahme der Schirmherrschaft fand die Wehr bei Bürgermeister und
stellv. Landrat Gerhard Bernkopf ein offenes Ohr.
Jetzt konnte nach intensiver Vorbereitung das Fest beginnen.

Patenbitten in Schwarzhöring

Patenbitten in Schwarzhöring

Am Freitag gestalteten die „Drei d´Zwidern“ einen gemütlichen Bayrischen Abend.
Am Samstag wurde zusammen mit dem Schirmherrn und dem Schwarzhöringer Patenverein
zur Barthlmühle marschiert, um die Fahnenmutter Maria Zimmermann abzuholen.
Dort gab es für alle eine deftige Stärkung.

Nach dem gemeinsamen Essen und der Rückkehr ins Festzelt folgte die vereinsinterne
Ehrung für langjährige verdiente Mitglieder.
Diese wurde von Landrat Hans Dorfner, Schirmherrn Gerhard Bernkopf,
Vorstand Franz Seidl und Kommandant Stefan Hiel vorgenommen.
Als dienstältestem Mitglied wurde dem rüstigen 84-jährigen Ehrenmitglied
Georg Anthofer aus Socking für seine 64 Jahre Dienst in der Wehr gratuliert.

125jaehriges_gruppe

Am Sonntag begann das Dorfleben bereits sehr früh. Um 6.00 Uhr formierten
sich die Jubelwehr und der Patenverein, um zusammen mit dem Schirmherrn die
Fahnenmutter und ihr Festgefolge abzuholen.
Die grauen Wolken am Himmel wurden von den Verantwortlichen mit gemischten
Gefühlen betrachtet. Aber es blieb bei wenigen Regentropfen.
Ab 8.00 Uhr zogen nacheinander 60 angemeldete Vereine vom Parkplatz unterhalb
des Sportplatzes in das vom Gartenbauverein festlich geschmückte Festzelt
oberhalb des Sägewerkes ein. Musikalisch wurden sie durch den „Aichaer Frohsinn“
und die „Blaskapelle Thurmannsbang“ begleitet.
Nach einem deftigen Weißwurstfrühstück, serviert vom Frauenbund,
stellte man sich zum Festzug auf.
Dieser wurde von den Zugführern Stefan Hiel, Klaus Dorfmeister und Josef Habereder
über Brunndobl, Schulstraße, Schloßplatz weiter zur Ostmarkstraße geführt.
Beim Anwesen Schuh wurde gewendet und es ging zurück über den Schloßplatz,
die Bgm.-Schuh- Straße, vorbei am Kriegerdenkmal zum Sportplatz.
Dort zelebrierte Herr Pfarrer Gotthard Würzinger einen recht feierlichen
Festgottesdienst, in dessen Verlauf die Jubiläumsbänder sowie der neue Wimpel
für die Jugendfeuerwehr geweiht wurden.
Im Anschluss erfolgten die Festansprachen von Bürgermeister Gerhard Bernkopf,
KBI Georg Kölbl und Josef Endl vom Patenverein Schwarzhöring. Franz Seidl
nahm die Bänderverleihung vor.
Die Fahnenmutter und ihre Festdamen Sigrid Bumberger, Sigrid Bernkopf,
Martina Haslinger, Monika Günthner sowie Petra Schnabl vom Patenverein
hefteten die beim Gottesdienst gesegneten Erinnerungsbänder
an die frisch restaurierte Fahne.
Zum Schluss zog man gemeinsam zum Festzelt zurück,
wo man nach einem schmackhaften Mittagessen und der darauffolgenden Ausgabe
der Erinnerungsgeschenke diesen sonnigen Festtag bei einer Mass Bier ausklingen ließ.

Die jüngere Geschichte

Im November 1996 legte erstmals eine Gruppe der Wehr das
Technische – Hilfe – Leistungsabzeichen ab.
Im darauf folgenden September 1997 legten sodann gleich zwei Gruppen das „THL“-Abzeichen ab.

Unsere sehr aktive Jugendgruppe erlangte ein hervorragendes Ergebnis
bei der Prüfung zum Jugendleistungsabzeichen.
Die Feuerwehr Rathsmannsdorf kann also auch in Zukunft auf
starke Mitglieder zurückgreifen, die alle bestens für den Einsatz gerüstet sind.
Im Jahr 1997 musste die Wehr zu 23 Einsätzen ausrücken, davon waren es
19 THL-Einsätze vorwiegend auf der Autobahn. Am 1.März 1998 konnte Franz Seidl
die versammelten Mitglieder über die Standortsuche des neuen Feuerwehrhauses informieren.

Im Rückblick der Generalversammlung vom 21.02.1999 erinnerte Franz Seidl
an die sechs verstorbenen Mitglieder des vergangenen Jahres.
Unter ihnen befand sich unser Ehrenkreisbrandmeister und ehemaliger Kommandant
Josef Schlögl (gest. 13.08.1998) sowie unsere Ehrenfahnenmutter
Frau Maria Neißendorfer (gest. 17.02.1999).
Als weiterer Tagesordnungspunkt standen die Neuwahlen an.
Als erster Vorstand wurde Franz Seidl (Babing) bestätigt, als Stellvertreter
wurde Josef Würzburger gewählt, das Amt des Kassiers übernahm Andreas Zitzelsberger,
Schriftführer blieb Anton Hartl. Als erster Kommandant wurde Stefan Hiel bestätigt,
sein Stellvertreter wurde Klaus Dorfmeister.
Stefan Hiel wurde zum Brandmeister und Klaus Dorfmeister zum Hauptlöschmeister ernannt.
Dieter Dorfmeister schied nach 22-jähriger Tätigkeit als Kassier und
32-jähriger Mitgliedschaft in der Vorstandschaft aus.

Im November 1999 bekam die Wehr Besuch von der Nachbarwehr aus Schwarzhöring,
diese kamen zum Patenbitten für das anstehende 50-jährige Gründungsfest.
In der Jahreshauptversammlung 2000 musste ein neuer zweiter Kommandant gewählt werden,
da Klaus Dorfmeister sein Amt im Januar niedergelegt hatte.
Als einziger Kandidat stellte sich Josef Habereder zur Wahl.
Er wurde mit 51 von 52 Stimmen von der Versammlung gewählt.

Am 27.Juni 2000 lud der 1.Bürgermeister Gerhard Bernkopf den
2.Bürgermeister Klaus Opitz, den Gemeinderat, die Vorstandschaft
sowie KBI Georg Kölbl zum Anwesen von Herrmann Gottl ein.
Anlass war die Begutachtung des Grundstückes von Erwin Seidl sen.,
welcher das Grundstück für einen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses verkaufen würde.
Die Vorstandschaft sowie KBI Georg Kölbl sprachen sich angesichts der guten Lage und der
Verkehrsanbindung an die Autobahn positiv darüber aus.
Somit wurde der 1.Bürgermeister, Gerhard Bernkopf,
mit der Grundstücksverhandlung beauftragt.

Im November 2000 wurde der 1. Bürgermeister Gerhard Bernkopf mit der
Medaille des Landesverbandes und Dieter Dorfmeister mit dem Ehrenkreuz
in Silber des Bezirksverbands ausgezeichnet. Die Verleihung übernahm KBR Franz Silbereisen.
Dieter Dorfmeister war seit 40 Jahren Mitglied der Wehr,
wirkte seit 35 Jahren in der Vorstandschaft mit und fungierte davon
22 Jahre als Schatzmeister. Außerdem übt er seit 1979 das Amt als Schiedsrichter aus.

Bei der Jahreshauptversammlung 2002 konnte Kommandant Stefan Hiel
die anwesenden Mitglieder über die Baufortschritte des neuen Gerätehauses informieren.
Baubeginn war der 27.August 2001; etwa an Allerheiligen konnte
der unter der Anleitung von Rudi Eglseder, Matthias Rimböck und Johann Anetsberger
gefertigte Dachstuhl aufgestellt werden. Zwei Tage vor dem großen Wintereinbruch
wurde das Dach eingedeckt und am 05.Dezember 2001 stand der Rohbau.
Im Frühjahr 2002 wurde mit dem Innenausbau begonnen.
Bis dahin wurden 2398 Arbeitsstunden geleistet.
Ein weiterer Versammlungspunkt war die Euro-Umstellung des Beitrages.
Die Vorstandschaft schlug als Beitrag 8,- € vor,
doch von der Versammlung ging der Vorschlag von 10,- € aus.
Es wurde per Handzeichen abgestimmt, die Mitglieder einigten sich auf 10,- €.

In der Jahreshauptversammlung am 9. März 2003 übergab Jugendwart Manfred Hessheimer
seine Aufgabe an Christian Wallner.

Am 25.Mai 2003 konnte das neue Feuerwehrgerätehaus feierlich eingeweiht werden.
Dazu lud man die Gemeindewehren sowie die örtlichen Vereine ein.
Der Gottesdienst wurde in der Pfarrkirche St. Ulrich gefeiert.
Von dort zog ein beachtlicher Festzug durch den Ort zum neuen Gerätehaus,
musikalisch wurde er begleitet vom „Aichaer Frohsinn“.

Der 1.Kommandant Stefan Hiel gab in seiner Ansprache einen Rückblick.
Es wurden 6331 Arbeitsstunden geleistet,
die Kosten beliefen sich auf 156.000,- € für Material und auf 80.000,- €
für Arbeitsleistungen.
Die Gesamtkosten betrugen 234.000,- €.
Davon hat die Wehr 30.000,- € aus der Vereinskasse finanziert.

Im Oktober 2003 veranstaltete die Wehr das erste Weinfest.
Am 22.Novenber hielt die Wehr einen Kameradschaftsabend im Vereinslokal ab.
Hierbei konnten 16 Mitglieder der Wehr für ihren langjährigen,
aktiven Dienst ausgezeichnet werden.
Für 25 Jahre wurden Josef Asen, Georg Schuh, Erich Rossa jun., Franz Haslinger,
Johann Haider, Andreas Zitzelsberger, Josef Würzburger, Kommandant Stefan Hiel
und der 1.Bürgermeister Gerhard Bernkopf geehrt.
Für 40 Jahre Dienst am Nächsten wurden Georg Buchbauer und Dieter Dorfmeister ausgezeichnet.

Die erste Damengruppe absolvierte am 9.Juni 2004 das Leistungsabzeichen
der Stufe I „Die Gruppe im Löscheinsatz“. Sie wurden von der Gruppenführerin
Martina Popan sowie dem 1. Kommandanten Stefan Hiel und dem 2. Kommandanten
Josef Habereder intensiv trainiert.
Die Damenriege bewältigte ohne Probleme die Aufgaben.
Die Gruppe bestand aus Gruppenführerin Martina Popan, Daniela Anetsberger,
Monika Breiter, Monika Kapfhammer, Rosemarie Fuchs und Sigrid Unertl.
Im November 2004 absolvierten zwei Gruppen das Leistungsabzeichen
„Technische-Hilfe-Leistung“, darunter waren auch die ersten zwei Frauen.

Am 20.Februar 2005 fand ein Generationswechsel bei der Vorstandschaft statt.
Neuer Vorstand wurde Hugo Wallner, Stellvertreter Alois Seidl, Kassier blieb
Andreas Zitzelsberger und Schriftführerin wurde Rosemarie Fuchs,
zum 1.Kommandant wurde Josef Habereder gewählt,
und als 2.Kommandant steht ihm Johann Anetsberger zur Seite.
In den Ausschuss wurden gewählt: Herrmann Haider, Josef Kohlhofer,
Manfred Hessheimer, Christian Zankl, als Jugendwart fungiert weiter Christian Wallner.
Bei der Jahreshauptversammlung 2006 wurde Franz Seidl zum Ehrenvorstand und
Stefan Hiel zum Ehrenkommandanten ernannt.

Seit Oktober findet die Alarmierung per SMS auf Handy statt.
Die Wehr verfügt jetzt auch über eine Homepage.

Am 27.Juni 2007 konnte die Vorstandschaft mit dem 1. Bürgermeister
Gerhard Bernkopf sowie Reiner Hochleitner nach fast zweijähriger Wartezeit
das neue Mehrzweckfahrzeug der Marke Iveco in Empfang nehmen.

Bei einer Feierstunde am 24.Mai 2008 wurde das neue Fahrzeug seiner
Bestimmung übergeben.
Dieser feierliche Anlass wurde genommen um langjährige Mitglieder zu ehren:
Eichinger Johann für 66 Jahre, Georg Schätz für 62 Jahre
und Alois Seidl (Babing) für 60 Jahre.

Ein besonderer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war der 70. Geburtstag
unserer Fahnenmutter Maria Zimmermann.
Dieses Ehrenamt übt sie bereits seit 37 Jahren aus.

Die Jugendfeuerwehr konnte am 25.Juli 2009 ihr 20-jähriges Bestehen feiern.